Das Wissen um die Blutmagie wird gemeinhin als gefährliches Wissen angesehen, was natürlich darin gegeben ist, dass es moralisch fragwürdig ist, Blut zu opfern, um arkane Wirkungen hervorzurufen. Ähnlich erscheint es mit der Technik der sogenannten Verbotenen Pforten, denn auch hier erscheint eine Umwandlung der eigenen Lebenskraft hin zu astralen Wirkungen vonstatten zu gehen. Nimmt man noch die Erkenntnis hinzu, dass die verruchten Borbaradianer ebenfalls in der Lage sind, auch ohne diese speziellen Techniken, arkane Wirkungen mittels der Aufgabe ihrer eigenen Gesundheit hervorzurufen, so erscheint es offensichtlich, dass es simpel possibel ist, Lebenskraft zu Kraft zu wandeln.
Ebenso erscheint es mit der KRAFT possibel, die Lebenskraft zu erkennen, wie der hinlänglich bekannte EXPOSAMI-Cantus beweist. Aber auch die reversierte Direktion scheint möglich, denn es ist mittels des BALSAM-Cantus ja simpel möglich, die KRAFT zu nutzen, um Lebenskraft und Gesundheit zu restaurieren.
Demnach scheinen sowohl Lebenskraft als auch KRAFT nur verschiedene Emanationen dessen zu sein, was in der Philosophie und Theorie Sikaryan genannt wird. Es mag daher möglich erscheinen, diese allgemeine Grundkraft zu analysieren und zu detectieren. Hierbei mag eine Conjunctio der Canti OCULUS ASTRALIS und EXPOSAMI hilfreich erscheinen, um damit zum similaren Zeitpunkt sowohl astrale Wirkungen als auch jene der Lebenskraft zu detectieren.
Weitere Erkenntnisse können dahin führen, dass vielleicht jedes lebende Wesen als magisch begabt erachtet werden muss, und dass jene, die derzeit als magisch begabt gelten, vielleicht nur einen besseren Zugang zu dieser Kraft haben als andere.
Ich möchte dazu folgende Arbeitshypothesen formulieren:
- Jedes lebende Wesen ist in der Lage, arkane Wirkungen hervorzurufen. (Es ist dem Autor durchaus bewusst, dass diese These auch seitens der Borbaradianer vertreten wird, aber es muss auch möglich sein, dies zu erreichen, ohne die eigene Seele zu verpfänden.)
- Mit Zugriff auf das Sikaryan wird es ermöglicht, weitaus größere Kraftaufwendungen zu verwenden, als dies bislang üblich ist, wodurch weitaus größere arkane Effekte erzielt werden können.
– aus dem Tractat Sikaryan – Die Nutzung der universalen Kraft
von
Adeptus Gaius Sapiento Alaga